Der Kilt
Das traditionelle Kleidungsstück für den Herrn.
Hier kann Mann ganz ohne Probleme und schlechtes Gewissen Bein zeigen:
Der Kilt war und ist ein Kleidungsstück rein für den Herrn, das Modell für die Dame heißt „kilted skirt“ und unterliegt nicht denselben strengen Regeln, wie
sie für einen traditionellen Kilt gelten:
Der Kilt reicht knapp bis ans Knie und sein Saum darf nicht den Boden berühren, wenn der Träger sich hinkniet. Je nach Anlass wird der Kilt aus mind. 4 bis 8 Metern Wollstoff geschneidert. Nicht selten sogar 10 Meter. Ein Merkmal für die gute Qualität des Kleidungsstücks ist, dass die Faltung so exakt ist, dass das Karomuster nicht unterbrochen wird. Ein weiteres Merkmal für gute Qualität ist der Saum des Kilts. Guter Wollstoff wird nicht umgenäht, sondern abgeschnitten und franst auch nach langer Benutzung nicht aus.
Sogar ein Felsen auf der Insel Skye wurde nach diesem Männerrock benannt: Kilt Rock (das Wort "Rock" steht hier für Felsen). Die Faltenbildung dieses Felsens lässt Kilt Rock im Wind "singen".
In Schottland wird der Kilt heute eher selten im Alltag getragen. Ein kompletter Highland Dress wird gerne als elegante Garderobe für den Abend und feierliche Anlässe wie Hochzeiten oder andere Familienfeste verwendet, alternativ kommt der Kilt aber auch als Stadiondress für Fußball- oder Rugbyspiele zum Einsatz.
Der kleine Kilt, wie wir ihn heute kennen, soll 1725 vom englischen Fabrikbesitzer Thomas Rawlinson erfunden worden sein. Die großen voluminösen Plaids seiner Mitarbeiter aus dem Hochland schienen dem Fabrikbesitzer zu gefährlich für die Arbeit im Stahlwerk. Also ließ er den großen Kilt kürzen und die Falten, die zuvor durch die Raffungen und Wicklungen des Plaid hervorgerufen worden waren, gleich mit in das neue Kleidungsstück integrieren. Völlige Klarheit darüber, wann der kleine Kilt erfunden wurde, wird es aber wohl nie geben, denn ein Gemälde aus dem Jahr 1692 zeigt den Chief of the Skenes in einem kleinen Kilt - 33 Jahre vor der vermeintlichen Erfindung durch Rawlinson.
Auch wenn die Erfindung des Kilts wohl ein ungelöstes Geheimnis bleiben wird, ist doch zweifelsfrei sicher, dass der karierte Kilt das markanteste Kleidungsstück des Highland Dress ist, das je nach Anlass durch verschiedene Komponenten und eine ganze Reihe Accessoires ergänzt wird.
Grundsätzlich gibt es keine gesetzlichen Vorschriften, was das Tragen eines Tartans betrifft, und so kann niemand davon abgehalten werden, dieses oder jenes Sett auf seinem Kilt oder Plaid zu tragen. Es wird aber überhaupt nicht gerne gesehen, wenn sich etwa ein Clanfremder ein Muster einfach ausborgt. Gleichwohl gibt es Konventionen, die das Tragen verschiedener Tartans zu ein und dem selben Dress regeln. Während es vertretbar ist, zwei verschiedene Tartans eines Clans zu tragen, ist es absolut undenkbar, die Setts von zwei Clans in einem Outfit zu vereinen.
Zu einem typischen Highland Dress gehören Strümpfe, die sogenannten Hose. Sie werden farblich passend zu Hemd und Jacke gewählt, reichen bis unter das Knie und werden oben umgeschlagen. Als passendes Schuhwerk werden zu formellen Anlässen Brouges getragen, ein zungenloser und am Rist offener Lederschuh der sich durch eine Lochverzierung am Schaft auszeichnen. Ein ebenfalls auffälliges Accessoire ist der Sporran, eine lederne Tasche, die gut sichtbar auf der Vorderseite des Kilts getragen wird. Ursprünglich waren es einfache Lederbeutel an dem sonst taschenlosen Kilt, heute werden zu formellen Anlässen kunstvoll verarbeitete Sporrans mit Pelz oder Silberbesatz getragen. Gehalten wird der Kilt von einem Gürtel, dessen Gürtelschnalle über dem Sporran zu sehen ist. Die Oberbekleidung besteht aus einem weißen Hemd mit Kragen und Krawatte, ergänzt durch Weste und ein Jackett, das verschiedene Formen haben kann, aber in jedem Fall farblich auf den Kilt abgestimmt sein musst. Der Highland Dress wird ergänzt durch ein kleines Plaid, ein Stück karierter Wollstoff, das über der linken Schulter getragen und mit einer Brosche am Jackett festgesteckt wird. Es existiert auch eine Variante, bei der ein langes Plaid zum Einsatz kommt. Sie wird in Schottland aber fast ausschließlich von Dudelsackspielern in Pipe Bands getragen.
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